Angesichts der Protestveranstaltung, die am 27.06.2022 stattgefunden hat soll und seitens der Hochschulgruppe Kleine Strolche – Linke Hochschulgruppe organisiert wurde, haben sich Vertreter der Liberalen Hochschulgruppe (LHG) dazu entschieden, ihre Meinung dazu zu äußern. Grund dafür ist die hitzig geführte Debatte, die einseitig auf viel Polemik setzt – und viel zu wenig auf den vernünftigen Dialog.

Dabei dominieren zum einen sehr emotionale „Argumente“, aber auch die sehr einseitige Haltung der anderen Hochschulgruppen (wie im Besonderen bei den Strolchen, die in dem Studierendenzentrum ein „Mahnmahl für die konsequente Abwertung der Studierendenschaft durch das Präsidium der Universität Osnabrück1“ sieht) die Debatte.

Für die Strolche wurde „die Planungsgruppe – zusammen mit dem Studierendenrat, dem AStA und der Studierendenschaft als Ganzem […] in einem nicht mehr hinnehmbaren Maße vom Präsidium getäuscht und übergangen2“. Davon distanzieren wir uns. Solche Behauptungen, die nicht von Fakten, sondern einzig und allein von Emotionen gestützt werden, bringen uns nicht weiter. Unsachlichkeit und persönliche Angriffe gegen abwesende universitäre Akteure waren häufig vorherrschend. Wir sehen in einem solchen Klima leider wenig Raum für vernünftige Diskussionen und Gespräche zum Studierendenzentrum.

Inhaltlich kann man die Argumente des Aufrufs zum Teil nachvollziehen. Dass allerdings das Präsidium der Universität Osnabrück sich „das eigene Fehlverhalten eingestehen“ müsse, ist schlichtweg absurd. Es ist an dieser Stelle erneut auf die Kommunikation, hinzuweisen, die sehr unsachlich – und einseitig berichtete.

Teilweise verstörend-schockierende Äußerungen der Strolche „Studizentrum in Studihand oder abgebrannt“ kann man so nicht im Raum stehen lassen.

Wir als Liberale Hochschulgruppe wollen hier auf Dialog und Vernunft setzen.

Es mag für einzelne Hochschulgruppen nicht nachvollziehbar sein, dass die Universität Osnabrück beim Bau eines Gebäudes auch rechtliche Normen und Standards einhalten muss. Dass durch beispielsweise brandschutztechnische Maßnahmen, die rechtlich vorgegeben sind, nicht alle Ideen der Planungsgruppe umgesetzt werden können, ist ärgerlich – aber im Rahmen der rechtlichen Vorgaben eben unumstößlich.

Wer auf einen „Abgesang der Kooperation zwischen Studierendenschaft und universitärer Leitung3“ setzt, muss dann vielleicht doch zuallererst einen Raum schaffen, in dessen Klima eine sachliche und geordnete Diskussion mit allen Hochschulgruppen, die den Gremien der verfasst-studentischen Selbstverwaltung der Universität angehören, stattfinden kann. Das widerspricht aber wohl wahrscheinlich der Vorstellung, die die Strolche von Dialog haben.

Das Präsidium der Universität sollte bei Diskussionen anwesend sein, wir als Liberale Hochschulgruppe laden dazu gerne ein. Für uns ist es fraglich, ob Einladungen seitens des StuRa oder Teile der Hochschulgruppen überhaupt verfasst wurden. Über Sitzungen wurden leider nur in einem solchen Maße unsachlich berichtet, dass wir uns auch da fragen, ob Protokolle geführt werden.

Unsere Forderungen sind:

  1. Echter Dialog mit dem Präsidium der Universität Osnabrück !
  2. Schluss mit dem künstlichen Aufheizen der Debatte !
  3. StudZ wird kein SubstAnZ 2.0 !
  4. Neutrale Einbeziehung aller Hochschulgruppen, die den Gremien der verfasst-studentischen Selbstverwaltung der Universität Osnabrück angehören !

Quellen:

1. Stellungnahme der Kleinen Strolche im Januar 2022:

(abgerufen am 22.06.2022, 23:41 Uhr)

2. Aufruf zum Protest der Kleinen Strolche zur Eröffnung des Studierendenzentrums:

(abgerufen am 22.06.2022, 23:58 Uhr)

3. Ebenfalls zu finden im Aufruf zum Protest der Kleinen Strolche zur Eröffnung des Studierendenzentrums:

(abgerufen am23.06.2022, 01:21 Uhr)