Die Corona-Pandemie hat das studentische Leben maßgeblich verändert. Durch die Maßnahmen der Bundes- und Landesregierung war ein normaler Studierendenalltag kaum noch denkbar. Die Gebäude der Universität mussten schließen, Vorlesungen und Arbeitsgemeinschaften wurden digital abgehalten und sogar Klausuren mussten online geschrieben werden. All dies waren Maßnahmen, die von Seiten der Dozierenden lange Zeit für „nicht machbar“ erklärt wurde und auch technisch für nicht umsetzbar deklariert wurden. In vielen Fällen waren Sie es auch nicht, aber sie zeigen dennoch, dass mehr möglich war als bislang angenommen.

So auslaugend und anstrengend diese Jahre der digitalen Lehre doch waren, so haben sie vielen Studierenden, vor allem Eltern und bereits Berufstätigen viel mehr Freiheit in Ihrem Studium gegeben, die sie auch bereits vor der Pandemie gebraucht haben. Durch die Aufzeichnung von Vorlesungen konnten diese zu selbst gewählten Zeiten und Geschwindigkeiten gesehen oder auch nur gehört werden, sodass die Vereinbarkeit von Studium und Familie, sowie die von Studium und Beruf massiv gestärkt wurden. Die nun digitale Abgabe von Hausarbeiten erleichterte die Abgabe nicht nur in finanzieller Hinsicht für die Studierenden, sondern sorgte auch für eine viel einfachere und zeitgemäße Handhabung von Studienleistungen und deren Bewertung.

Wir fordern daher, dass es auch künftig möglich sein muss Studienleistungen in digitaler Form zu verfassen und auch digital abzugeben. Die dafür genutzten technischen Einrichtungen müssen hierbei die strikte Einhaltung der geltenden Datenschutzvorgaben garantieren und weiterhin auch komplikationsfrei funktionieren. Etwaige Störungen hierbei dürfen den Studierenden nicht zur Last fallen, sondern sind beispielsweise durch eine Abgabe per E-Mail zu kompensieren.

Weiterhin fordern wir, dass die digitale Lehre nicht nur beibehalten, sondern auch ausgebaut wird. Vorlesungen müssen sofern möglich weiterhin auch als Live-Stream und auch als Aufzeichnung angeboten werden. Die Bereitstellung von technischen Vorrichtungen hierfür hat die Universität mit Nachdruck zu fördern und aktiv nach Lösungen zu suchen, sodass eine hybride Lehre auch weiterhin sichergestellt werden kann.

Ebenso sind Anwesenheitspflichten auf ein Minimum zu beschränken. Es ist nicht ersichtlich, wieso eine allgemeine Anwesenheit pauschal zu besseren Studienleistungen führen soll, wenn der zu vermittelnde Stoff ebenso digital gelernt werden kann.

All dies fordern wir unabhängig von der pandemischen Lage zur Modernisierung des Studiums im Allgemeinen und zur Förderung der Vereinbarkeit von Studium und Familie, Studium und Lehre, sowie allgemein für mehr Freiheit und Selbstbestimmtheit um Studium.